Dieses BĂ€ndchen ĂŒber Origenes eröffnet ein Triptychon, dessen zweiter FlĂŒgel in der erwĂ€hnten Studie ĂŒber Gregor von Nyssa besteht und dessen dritter Teil unter dem Titel «Kosmische Liturgie» Maximus Confessor gewidmet ist.
Die Absicht dieser Origenes-Studie besteht nach Balthasars einfĂŒhrenden Worten in einer Zusammensschau von Origenes groĂen theologischen Ideen, die den Begriff des «Mysteriums» umkreisen. Methodisch wird nicht rein «historisch» vorgegangen, denn Origenesâ Denken war zwar klar und synthetisch, aber dennoch nicht systematisch geschlossen; um die Formalstruktur aus dieser wesenswichtigen Synthese heraus sichtbar zu machen und deren Grundlinien hervorheben zu können, mussten gewisse Gedanken in AusdrĂŒcke gefasst werden, wie sie in der Begrifflichkeit des Origenes so nicht eins zu eins vorkommen. Auf der anderen Seite ist diese Methode der Kristallisation nur dazu da, Origenes auf unmittelbarere Weise zu verstehen und uns durch eine verstĂ€ndlichere Sprache die tiefsten Anliegen des groĂen Theologen aufzuzeigen. Mag seine Terminologie noch so ausdriften: das Denken des «Adamantius», des «Mannes von Stahl» â wie Origenes auch genannt wurde â ist ĂŒberraschend klar und steht in Kontrast zu jenem von Clemens von Alexandrien. Unter der Fragmenthaftigkeit der exegetischen Kommentare verbergen sich auf wunderbar kohĂ€rente Weise die Konturen einer sakramentalen Theologie (deutlicher noch als die einer Philosophie).