«Fibel» kommt von «Bibel», und Bibel heißt einfach Büchlein, biblion. Kleine Kinder verwechseln oft B und F. Dies ist also ein ABC-Buch, worin die Kinder Gottes für die ihnen vertrauten Glaubenslaute zunächst fremdartige Schriftzeichen finden, die den Lauten entsprechen sollen. Unter Laien sind hier vorwiegend katholische gemeint. Den Christen wird vom Herrn empfohlen, in der Liebe einfältig wie Kinder zu bleiben, denn nur den Einfältigen hat Gott sein Geheimnis offenbart, während die Weisen und Klugen (Jesus dankt ihm dafür) nichts davon begreifen.
Aber nun kommt das Fatale, dass die Weisen und Klugen (oft genug die Theologen) mit ihrer angeblichen Wissenschaft die Einfältigen verunsichern. Diese fühlen mit ihrem richtigen Glaubensinstinkt, dass hier irgendwas faul ist, finden aber die rechte Antwort nicht. Deshalb soll den Verunsicherten trotz ihrem guten Gespür ein kleines ABC-Buch in die Hand gedrückt werden, damit sie für ihre innere Vision, die sie von der christlichen Wahrheit haben, wenigstens umrisshaft ein paar Schriftzeichen finden, die sie ihren Verführern vorzeigen können.
Nicht alles, was die Verunsicherten umtreibt, wird behandelt, nur die nötigsten den Glauben und seine Situation heute betreffenden Fragen. Fragen der christlichen Sitte können so kurz nicht geklärt werden, weil die Einsicht in den verpflichtenden Charakter einer sittlichen Norm weitgehend davon abhängt, wie tief ein Christ in das Verständnis seines Glaubens eingedrungen ist. Die Fülle des Glaubens in seiner Einheit gilt es neu zu erleben. Das Büchlein wendet sich an verunsicherte Laien. Vermutlich ist es vermessen, zu hoffen, dass auch einige aus den Reihen der Verunsichernden es zur Hand nehmen und sich in ihrer Selbstsicherheit da oder dort verunsichern lassen?