Die vorliegende Auswahl von Predigten, durch Jahrzehnte verstreut am Rundfunk gehalten, wurde nach der Folge der Feste im Kirchenjahr ausgewählt und geordnet. Die Reihenfolge ergibt natürlich in keiner Weise ein System, es sei denn, man überblicke sie gemeinsam aus einer gewissen Höhe: da würden durchgehende Themen heraustreten, vielleicht auch nur ein einziges Thema, wovon alle Stücke bloße Variationen wären. Gibt es doch im christlichen Glauben auch nur ein einziges Dogma, das sich wie das Licht in einen Regenbogen von Farben zerlegt oder wie ein lebendiger Körper in mannigfache Glieder ausformt, deren jedes die übrigen braucht. Wie man nichts von Christus verstehen kann ohne das Mysterium der Trinität, nichts von der Kirche ohne den Glauben an Gottheit und Menschheit Christi; nichts von den Sakramenten ohne das Brautgeheimnis zwischen Christus und der Kirche, so auch nichts vom christlichen Leben (oder von der Moral) ohne den christlichen Glauben (oder das Dogma): Orthopraxie – Orthodoxie. Deshalb umkreisen die vorliegenden Stücke immer wieder die gleiche Mitte: das unerschöpfliche Mysterium des einen unteilbaren Glaubens.